Bye, bye, fettige Haut!
Nichts ist nerviger als ein fettiger Teint, grobe Poren, Unreinheiten und Pickel. Damit sich die Haut beruhigt, braucht es Wasser, Pflege-Know-how und Produkte mit Expertise.
von Claudia Post
10. Juni 2017
© Getty Images
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Ein matter Teint steht bei Menschen mit fettiger Haut auf der Beauty-Wishlist ganz weit oben. Kaum ist das Puder wieder sicher verstaut, glänzt das Gesicht auch schon wieder unschön. Von Pickeln, Mitessern und unreinen Poren, die den seelischen Leidensdruck erhöhen, ganz zu schweigen! Wer es erfolgreich mit Fett und übermotivierten Talgdrüsen aufnehmen will, vertraut auf die Tipps unserer YBPN-Expertin Claudia Post und drückt in Sachen Pflege ordentlich auf die Tube. Und versprochen: Das wird keine hohe Mathematik!
Was für eine himmelschreiende Ungerechtigkeit! Warum quält sich die eine mit unschönem Glanz und Hautunreinheiten herum, während die andere mit einem matten Teint brilliert? Und warum ist damit nicht spätestens nach der Pubertät Schluss? In Europa haben viele tatsächlich bis zum Alter von etwa 40 Jahren mit Unreinheiten und Glanz zu kämpfen. Claudia Post aus der Parfümerie Krepele in Koblenz kennt die Antwort:
„Eine fettige Haut bekommt man durch eine Überfunktion der Talgdrüsen. Diese wird meistens durch eine Hormonumstellung verursacht, kann aber auch durch Stress oder Medikamente begünstigt werden.“
„Fettige Haut bekommt man durch eine Überfunktion der Talgdrüsen."
Claudia Post
YBPN-Expertin aus der Parfümerie Krepele in Koblenz
Was passiert in der Haut?
Claudia Post erklärt den Prozess, der in der Haut abläuft: „Fettige Haut produziert zu viel Sebum (Hautfett), die Hornschicht, sprich die oberste Hautschicht verdickt, die Poren weiten sich und die Haut ist schlecht durchblutet. Das Sebum verstopft die Poren, sodass Pickel und Mitesser entstehen können.“
Das Gerücht, fettige Haut werde durch übermäßige Pflege verursacht, ist hinfällig. Was jedoch stimmt, ist, dass die falsche Pflege fettige Haut zusätzlich noch verstärkt. Bitte unbedingt merken: Reines Gift für fettige Haut sind eine falsche, fett-, milch- und zuckerreiche Ernährung sowie scharfe Speisen und Alkohol.
Wichtigster Pflege-Step für fettige Haut: die Reinigung
Um es mit der fettigen Haut aufzunehmen, ist Reinigung das A und O. Ohne geht es nicht, gründlich sollte sie sein, gleichzeitig aber unbedingt sanft und mild. „Die Reinigungsroutine bei fettiger Haut ist extrem wichtig und sollte morgens und abends erfolgen, um ein Verstopfen der Poren zu verhindern“, so Post. Bei der Auswahl der Reinigungsprodukte sollte darauf geachtet werden, dass diese ölfrei sind und bestenfalls ohne Alkohol auskommen (oder schwach dosiert!). Der reizt die Haut nämlich zusätzlich. Reinigungsgele eignen sich sehr, da sie intensiver reinigen als beispielsweise milchige Konsistenzen, aber dennoch reizarm sind. Peelings funktionieren sehr gut, aber bitte bei Entzündungen und Pickeln auf mechanische Peelings mit groben Schleifpartikeln verzichten, um unschöne Schmierinfektionen zu vermeiden. Auch Masken mit Heilerde haben einen positiven Effekt auf fettige Haut.
Der kleine, aber feine Unterschied
Wichtig ist generell, erst einmal zu erkennen, ob die fettige Haut feuchtigkeitsarm und trocken oder doch feucht ist. Bei fettiger Haut liegt das Hauptaugenmerk eben auf der Reinigung, nicht auf der Pflege. Ist sie feucht, sollte die Pflege reduziert eingesetzt werden, ist sie trocken, bitte auf leichte Texturen wie Gel oder Lotionen mit viel Feuchtigkeit setzen und Reinigungsprodukte sparsam einsetzen.
Fettige Haut lässt sich wunderbar kaschieren
Um fettige, unreine Haut zu kaschieren, ist Make-up natürlich die erste Wahl. Auch hier darauf achten, dass die Foundation ölfrei ist und das Puder Fett absorbiert. Rote Stellen wie Pickel können mit grünstichigem Concealer einfach und wirkungsvoll abgedeckt werden, der Farbton neutralisiert und nimmt die Röte.
Wer den Teint abdeckt und Make-up verwendet, sollte die Reinigung umso gründlicher und bestenfalls in zwei Steps vollziehen. Claudia Post empfiehlt, erst das Make-up zu lösen (zum Beispiel mit Produkten, die mit Mizellen-Technologie arbeiten) und dann die Haut porentief zu reinigen.
Für unterwegs eignen sich übrigens Blotting-Paper, die den Glanz wie Löschpapier aufnehmen optimal und toll in die kleinste Handtasche passen.
Was der Sommer für fettige Haut bedeutet
Die Sommersaison ist für viele Menschen, die unter fettiger Haut leiden ein Graus: Hohe Temperaturen und Schweiß befeuern den Glanz nahezu. Eine Studie ergab, dass schon Temperaturunterschiede von nur einem Grad starken Einfluss auf die Talgproduktion haben – um bis zu 10 Prozent. Glücklicherweise gibt es mittlerweile Sonnencremes, die sich auf fettige, zu Unreinheiten neigende Haut spezialisiert haben und wunderbar mattieren.
Und zuletzt ein kleiner Trost für all diejenigen, die sich täglich über fettige Haut ärgern müssen. Etwas Gutes hat es nämlich doch, so Claudia Post: „Ein Vorteil der fettigen Haut ist, dass sich Falten häufig langsamer bilden als bei trockener Haut.“ Na, also!