Anti-Aging: Kommunikationstraining gegen Hautalterung
Im Alter nehmen die Hautzellen Signale nicht mehr so gut auf – der Prozess der Hautalterung beginnt. Die Lösung: Anti-Aging durch Kommunikationstraining!
von Daniela Jambrek
18. Juli 2018
© PhotoAlto/Odilon Dimier/Getty Images
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Alles nur ein Missverständnis? Sind Falten und Pigmentflecken lediglich Folgen eines gestörten Gesprächs unter Zellen? Sollte Hautalterung etwa in erster Linie ein Problem mangelnder Verständigung sein? Wahrscheinlich!
Zumindest konzentrieren sich Wissenschaftler weltweit momentan auf die komplexen, ineinandergreifenden Abläufe des Kommunikationssystems innerhalb unserer Zellen. Und dabei entdecken sie quasi täglich neue Phänomene, die sie den Alterungsprozess besser verstehen lassen. Und natürlich hoffen sie dabei, ihm bald endgültig „widersprechen“ zu können.
Hautalterung durch mangelnde Reaktionsfähigkeit
Neueste Studien haben jetzt ergeben, dass die Fähigkeit der Hautzellen, auf Impulse zu reagieren, während des Alterns um bis zu 50 Prozent sinkt. Als Folge werden Signale falsch oder gar nicht verstanden beziehungsweise weitergeleitet.
Wie dramatisch schon das kleinste Missverständnis sein kann, zeigt ein Forschungsergebnis aus Toulouse. Am dortigen Inserm-Institut konzentriert sich Mikrobiologin Corinne Leprince auf die lamellaren Strukturen der Hautzellen unserer obersten Hautschicht und deren spezielle Transportproteine (genannt: RAB gtpases).
Sie fand heraus: Wenn nur eins dieser RAB-Proteine verstummt, entstehen bereits Schäden an der Hautstruktur. Als Folge wird die Barrierefunktion unseres Schutzmantels merklich gestört.
„Kommunikation ist ein Grundprinzip unseres Organismus. Sie findet pausenlos, überall, immer statt“, sagt der Schweizer Dermatologe Felix Bertram. „Wenn wir irgendwann alles verstanden haben, könnten wir selbst direkt Signale senden, zum Beispiel an die Melanozyten: Produziert bitte die Pigmente gleichmäßig, damit keine Flecken, keine Unregelmäßigkeiten entstehen.“
Ein kurzer Blick in das komplexe und verzweigte System der Verständigung unserer Haut macht deutlich, dass dies wohl noch in weiter Ferne liegt. Der menschliche Körper besteht aus geschätzten 100 Billionen Zellen, sämtlich spezialisiert auf bestimmte Aufgaben.
Zellen, die für die Verarbeitung und Weitergabe von Informationen zuständig sind, heißen Nervenzellen oder Neurone. Davon haben wir mehrere 100 Milliarden. Laut der aktuellsten Schätzung befinden sich 86 Milliarden Neurone im Gehirn, wahrscheinlich (da gibt es nicht einmal angenommene Zahlen) ebenso viele oder sogar mehr in der Haut.
Das Neuron kann elektrische oder chemische Signale verarbeiten. Mittels dieser Signale koordinieren die Zellen die Regeneration und Zellteilung, den Stoffwechsel, die Reparatur, den Schutz, die Immunabwehr oder die Reaktion auf neue Reize – einfach alles! Ein phänomenales Kommunikationsnetz, ein perfekt ausgeklügeltes zelluläres Intranet, faszinierend und sehr sensibel.
Anti-Aging heißt: ungestörter Informationsfluss
Doch damit nicht genug! Unsere Hautzellen leiten auch die Informationen von Funktionseinschränkungen der Haut an die zuständigen Stellen weiter.
Bricht die interne Flüsterpost der Zellen nun zusammen, weil ihre Reaktionsfähigkeit aufgrund vorliegender Schwächen, zum Beispiel durch den Alterungsprozess, vermindert ist, kommen Botschaften über Zustand und aktuelle Bedürfnisse nicht korrekt beim Empfänger an.
Auch Regenerationsimpulse werden von den Hautzellen nicht mehr ausreichend erfasst und weitergeleitet. Wie in einem Unternehmen, in dem die Mitarbeiter Informationen nicht korrekt oder nur teilweise weitergeben, bricht Chaos aus.
Anti-Aging-Wirkstoffe gegen Falten
Hier kann die Kosmetik helfen und ihre Stimme laut und vernehmlich erheben! Und zwar mit Inhaltsstoffen, die die Kommunikation wieder aktivieren. Sozusagen die Zellen wieder in Plauderlaune versetzen. Wie sie das schafft?
In erster Linie durch Inhaltsstoffe, die Signale (in der Kosmetik meist Botenstoffe genannt) überhaupt erst auslösen. Diese wiederum gelangen durch die Basalzellenschicht, also die unterste Ebene der Epidermis, in die Dermis, beziehungsweise schicken ihre Informationen dorthin.
„Denn in dieser Schicht spielt im Anti-Aging eigentlich die Musik – doch dort dürfen wir mit Wirkstoffen ja nie wirklich hinein!“, sagt Experte Bertram. „So aber kann ein Transportprotein Signale zu den Fibroblasten bringen und ihnen mitteilen, sie sollen aktiver sein und Kollagen produzieren!“
Sinnvolle Unterstützung für die tiefsinnigeren Gespräche der Zellen untereinander: apparative Beautytools. In den Beauty Lounges der YBPN-Parfümerien zum Beispiel mit dem „Cinetic™ Lift Expert“ von Carita.
Es arbeitet mit Ultraschall, LED und Mikrostrom gleichzeitig. Dadurch erzeugt es sanfte Vibrationen und Schwingungswellen, die zu neuen Resonanzfeldern in den Zellen führen, wodurch grundsätzlich die Fähigkeit der Haut zur Kommunikation aktiviert wird.
Auch die Kommunikation zwischen Zelle und der ihr zur Verfügung gestellten Nährstoffe wird dadurch maßgeblich und nachweislich angeregt. Sichtbar bereits sofort nach der Behandlung!
Anti-Aging mittels Massage und Co.
Aber selbst eine klassische, altmodische Berührung und Stimulation per Massage mit den Fingerspitzen regt das Mitteilungs- und Lauschbedürfnis unserer Zellen an. Wahrscheinlich sogar viel intensiver, als je gedacht!
Studien in Schweden legen nämlich nahe, dass unsere Sinnesrezeptoren, unsere Neuronen in den Hautzellen, nicht nur Reize ans Gehirn weiterleiten. In den Hautzellen konnten Forscher ein komplexes eigenes Kommunikationssystem nachweisen, das Berührungsempfindungen erfasst und auswertet, bevor sie das Gehirn überhaupt erreichen.
Shiseidos Forscher in Japan sprechen bereits vom „dritten Gehirn“. Mitsuhiro Denda aus dem Shiseido Research Center: „Insbesondere die Keratinozyten enthalten Sensoren für mechanischen Stress, Temperaturveränderungen und chemische Reize. Darüber hinaus kommen eine Reihe von Neurotransmitter-Rezeptoren, die eine Schlüsselrolle im zentralen Nervensystem und im Gehirn spielen, funktionell auch in Keratinozyten zum Ausdruck.“
Kurz: Unsere Hautzellen können ähnliche Strukturen erzeugen wie unser Gehirn. Sagen Sie nicht, Sie sind jetzt sprachlos.