UV-Schutz für jedes Alter
Sonne ist wichtig für unser Wohlbefinden – aber nur mit dem richtigen UV-Schutz! Wie Du in jedem Alter einen gesunden Teint bewahrst – ohne Folgen.
von YBPN-Redaktion
30. Juni 2024
© Westend61 / Getty Images
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Die wunderbare Nachricht für diesen Sommer lautet: Nie waren wir so gut vor UV geschützt wie heute! Was die Filter inzwischen leisten, ist nicht mehr zu toppen. Es gibt rund 20 verschiedene, die – so Experten – optimal vor den UVA- und UVB-Strahlen schützen.
So fühlen sich die Wissenschaftler jetzt ganz anders herausgefordert:
Erstens tüfteln sie immer angenehmere, luxuriösere Texturen aus, die wir gern und reichlich benutzen.
Denn wusstest Du, dass der angegebene Lichtschutzfaktor nur erreicht wird, wenn Du rund 60 Milliliter Creme oder Spray (entspricht ungefähr sechs Esslöffeln) auf Gesicht und Körper verteilst?
Zweitens ist es gelungen, physikalische Filter (das sind die kleinen Mikropartikel, die die Strahlen gar nicht an die Haut lassen, sondern reflektieren) derart aufzubereiten, dass sie nicht mehr weißeln und sogar in transparente Sprays eingearbeitet werden können.
Drittens reichern sie die Schutzformeln mit immer wirksameren Wirkstoffen an, um gezielter den Bedürfnissen zu entsprechen, die die Haut in verschiedenen Phasen ihres Lebens hat.
Es erscheint nur logisch, dass eine Sonnenpflege für Haut mit 25 anderes leisten muss als die für, sagen wir, schon länger junge Haut.
Schutz vor IR-Strahlen
Und schließlich forschen internationale Spezialisten fieberhaft an neuen Schutzsystemen gegen Infrarot.
Weil die Schutzwirkung gegen UV so effektiv geworden ist, fühlen wir uns nämlich derart sicher, dass wir uns inzwischen wieder zu lange in der Sonne aalen. Und damit handeln wir uns zu viele IR-Strahlen ein.
Wir haben mit führenden Sonnenexperten gesprochen und die neuesten Tipps für Dich:
Damit Du, ob mit oder ohne Sonne und in jedem Alter, den schönsten Teint des Sommers erleben kannst – zart getönt, glatt, gesund und wie von der Sonne ganz sanft geküsst!
UV-Schutz für jedes Alter also. Na dann, her damit!
UV-Schutz – für jedes Alter!
Sorglos und unbeschwert den ganzen Tag am Strand zu genießen – in jungen Jahren ganz natürlich. Leider hat unsere Haut ein extrem gutes Gedächtnis: UV-Schäden zeigen ihr ganzes Ausmaß zeitlich verzögert, meist erst nach 20 Jahren.
Wer die Sonne gern ausgiebig genießt, sollte folgende Tipps beherzigen:
„Ich erinnere immer wieder an die vier Rs! Rechtzeitig, reichlich, rundum und regelmäßig eincremen! Die vielzitierten 20 bis 30 Minuten vor Sonnenkontakt sind sinnvoll, damit die entsprechend große Menge genug Zeit hat, einzuziehen“, rät Dr. Christiane Schulze, Dermatologin in Köln.
Achte dazu auf den Schutz vor Infrarot.
„Das Infrarotlicht kann mit seiner deutlich größeren Wellenlänge viel tiefer in die Haut eindringen. Ob und wie viel Schaden es in der Tiefe anrichtet, können wir heute noch nicht sicher sagen.“
Auch wenn es noch keinen aufgedruckten Schutzfaktor vor IR gibt: Sonnenspezialisten integrieren gezielt vor Infrarotstrahlung wirkende Polyphenole und Reflektoren.
Damit die Haut gesund bleibt und trotzdem eine sexy Bräune entwickelt.
Die Menge macht's!
Soviel brauchen wir: Klingt unglaublich, ist aber Fakt: Rund 60 ml Sonnenprodukt (entspricht ungefähr 6 Esslöffeln) brauchen Sie für einen Strandtag - für jeden einzelnen!
Nur dann erreicht man das Schutzniveau des angegebenen Faktors auch tatsächlich auf der Haut. Denn mit dieser Menge (2 mg/cm²) wird der Faktor im Labor auf Haut der Probanden ermittelt und dann deklariert.
Familienverbrauch: Der Tagesbedarf einer vierköpfigen Familie bei nur zweimaliger Anwendung summiert sich somit auf 200 bis 250 ml.
Die Realität sieht aber noch anders aus: Durchschnittlich benutzen wir nur ein Viertel der nötigen Menge. Das bedeutet, dass auch nur 25 % des Faktors wirken können. Bei LSF 30 sind das gerade mal LSF 7,5!
Problemfall Sprühprodukte: Noch problematischer wird es bei Sprühprodukten: Rund 150 mal sollten Sie den Zerstäuber betätigen, um die wirksame Menge zu erreichen.
Mit einem Hub gelangen nämlich durchschnittlich nur 0,2 g Produkt auf die Haut! Ausreichend für 100 cm². Die gesamte Haut eines Menschen beträgt aber etwa 20 000 cm²...
Spots aus, UV-Schutz an!
Viele Frauen bemerken während und nach einer Schwangerschaft, dass sich die Haut auch in ihrem Bräunungsverhalten verändert. „Pigmentverschiebungen“ – wie Dermatologen sie nennen – hinterlassen unschöne Flecken, die durch die Zusammenballung des hauteigenen Farbstoffes Melanin entstehen.
Meist lösen sie sich von selbst wieder auf, wenn sich der Hormonhaushalt reguliert. Allerdings nicht, wenn die Haut in dieser Zeit dem UV-Licht (am besten noch ohne UV-Schutz) ausgesetzt war.
Deshalb unbedingt täglich hohen Lichtschutzfaktor (LSF ab 30) verwenden und darauf achten, dass die Sonnenpflege Wirkstoffe enthält (Vitamin C), die Melaninnester auflösen oder besser gleich verhindern können.
UV-Schutz für jedes Alter: Deine Haut will mehr
Ein guter Sonnenschutz allein reicht etwa ab dem 40. Lebensjahr nicht mehr aus.
Um einerseits das noch vorhandene Sonnenkapital der Haut zu bewahren und andererseits Fältchen, Falten, Elastizitätsverlust und Pigmentflecken zu verhindern, gehören jetzt hochwirksame Radikalenfänger in die Sonnenpflege.
Sisleys Experte Nicolas B. Hanke: „Das Sonnenkapital jeder Haut reduziert sich durch eine Attacke der Freien Radikale, die in der Haut während eines Sonnenbads verstärkt entstehen. Edelweißextrakt ist ein extrem starkes Antioxidans, weit stärker als Vitamin E, und hemmt Entstehung und Auswirkung der Freien Radikale deutlich. Somit kann das Sonnenkapitalkonto nicht so stark geplündert werden.“
Antioxidantien sind vor allem der Gegenspieler der UV-A-Strahlen, die immer aktiv sind, das ganze Jahr über, auch bei bewölktem Himmel. Sie dringen sogar durch Glasscheiben und können tief in den Zellen, in unserer DNA, Schäden anrichten.
Niemals ohne UV-Schutz: Sommerteint ohne Folgen
Ab dem 50. Geburtstag entdecken wir starke Veränderungen an unserer Haut – all ihre biologischen Funktionen laufen jetzt reduzierter ab, der Vorrat hauteigener Schutzstoffe (wie der der Antioxidantien) ist deutlich geringer.
Deshalb reagiert sie nun auch auf Sonne empfindlicher, sie bräunt langsamer, manchmal kaum mehr.
Strategie: die Melanozyten, das sind die Zellen, die den hauteigenen Farbstoff Melanin produzieren, zu reparieren und mit Energie zu versorgen. Denn nur wenn die Melanozyten unbeschädigt ihre Arbeit verrichten können, bilden sie kontinuierlich und gleichmäßig den begehrten Hautfarbstoff.
Hoher Schutz, vor allem gegen UV-A-Strahlen, die bis in die DNA der Zellen vordringen können, ist jetzt „Pflicht“. Auch im Alltag, in der Stadt.
„Das UV-Konto füllt sich täglich, immer“, so Dermatologin Christiane Schulze.
So viel Sonnencreme brauchst Du für...
3 Wochen Südafrika: Intensivste Sonneneinstrahlung!
2 Wochen lang LSF 50+ für Gesicht und Körper, danach reicht LSF 25. Zwischendurch die empfindlichsten Zonen (Nase, Augen, Lippen) immer wieder mind. mit LSF 30 (Stick) schützen.
Menge: insgesamt 21 Tage à 60 ml = 1260 ml
2 Wochen Sardinien: Strandleben rund um die Uhr!
Die ersten blassen Tage mit getöntem Schutz (LSF 50) an den Strand, danach glänzt Du mit LSF 30 – für den Körper ist Sonnenöl zum Sprühen ideal.
Menge: insgesamt 14 Tage à 60 ml = 840 ml
1 Woche Schnorcheln auf den Malediven:
Nichts ist wichtiger als extrem wasserfeste Produkte mit höchstem Schutz (LSF 50+), die extra für den Sport im und auf dem Wasser konzipiert wurden, machen hier Sinn!
Menge: insgesamt 7 Tage à 60 ml = 420 ml
3 Tage Bergwandern in Südtirol:
Volle Aufmerksamkeit auf Gesicht, Dekolleté und Arme – die Höhe, der Wind und die Anstrengung verstärken die UV-Wirkung. Am besten alle 2 Stunden cremen, weil durchs Schwitzen der Schutz verloren geht – und Anti-Age-Sonnen-Produkte verwenden!
Menge: insgesamt 3 Tage à 2 mal 40 ml = 240 ml
Wochenende auf Sylt:
Bei ständigem Wind wird die Strahlung leicht unterschätzt – federleichte, kosmetische Texturen machen das nötige Nachcremen (LSF 30 - LSF 50) angenehmer!
Menge: insgesamt 2 Tage à 80 ml = 140 ml
Was die YBPN-Experten zum UV-Schutz sagen
Das volle Spektrum
Der YBPN-Experte über Infrarot-Schutz
Was sind für Sie die wesentlichen News beim Sonnenschutz?
Ich halte das steigende Interesse der Wissenschaft an der Infrarot-Strahlung für das Wichtigste. Es ist wesentlich, das volle Spektrum des Sonnenlichts zu betrachten und sich nicht nur auf UVA und UVB zu fokussieren.
Aber einen konkreten Schutzfaktor gibt es noch nicht?
Nein, es kann noch kein Faktor auf den Produkten angegeben werden. Lancaster hat aber eine exklusive, patentierte Technologie aus Antioxidantien und reflektierenden Pigmenten, die vor Infrarot schützt.
Woran arbeitet die Forschung noch?
Es laufen zahlreiche Studien zum Thema, welche Auswirkung das sichtbare Licht auf unsere Haut hat. Es macht immerhin 40 Prozent unseres Sonnenlichts aus.
Zu hoher Faktor?
Wie der YBPN-Experte Sonnenallergien verhindert
Herr Hanke, wie halten Sie es mit Sonnenschutz?
Da ich zu Sonnenallergien neige, ist es für mich enorm wichtig, keinesfalls zu hohen Sonnenschutzfilter zu verwenden. Das machen viele „Leidensgenossen“ leider falsch!
Sondern, was ist wichtig?
Die wenigsten Menschen reagieren tatsächlich auf Sonnenlicht allergisch. Diese Allergieform wird fast immer von chemischen Lichtfiltern ausgelöst. Es müsste eigentlich korrekterweise Lichtfilterallergie und nicht Sonnenallergie heißen.
Die Aussage, dass derartige Allergien ausschließlich durch Öle und Emulgatoren ausgelöst werden, ist schlicht falsch und vollkommen überholt.
Wie hat Sisley darauf reagiert?
Sisley ist jetzt in der Lage durch einen neuartigen, äußerst gut verträglichen, auch für Sonnenallergiker, 4-fach-Breitbandfilter das bedenkliche, kurzwellige UV-A Licht filtern zu können.
Bisher war es nur möglich das langwellige UV-A Licht zu filtern. UV-A Licht ist in hohem Maß verantwortlich für den vorzeitigen Alterungsprozess der Haut.
Worauf sollten Frauen ab Mitte 40 besonderen Wert legen, wenn es um Sonnenschutz geht?
Ein guter Sonnenschutz ist dann nicht mehr ausreichend. Es ist jetzt an der Zeit den Anti-Aging-Sonnenschutz „Sunleya“ zu verwenden, um einerseits das noch vorhandene Sonnenkapital der Haut zu bewahren und andererseits maximale präventive und korrektive Anti-Aging-Maßnahmen zu garantieren.
Edelweißextrakt bewahrt das Sonnenkapital jeder Haut. Das Sonnenkapital ist die Zeit, die ein Mensch im Laufe seines Lebens in der Sonne verbringen kann. Dieses „Guthaben“ reduziert sich mit jedem Sonnenbad und kann nicht wieder aufgefüllt werden. Wird dieses Konto überzogen, kann eine Erkrankung die Folge sein.
Sonnenfilter schützen hauptsächlich vor dem Verbrennen der Haut durch einen hohen UV-B Lichtfilter. Das Sonnenkapital jeder Haut reduziert sich aber durch eine Attacke der Freien Radikale, die in der Haut während eines Sonnenbads verstärkt entstehen.
Edelweißextrakt ist ein extrem starkes Antioxidans (weit stärker als Vitamin E) und hemmt Entstehung und Auswirkung der Freien Radikale deutlich. Somit kann das Sonnenkapitalkonto nicht so stark geplündert werden. Dem kollagenen Glykationsprozess, solarer Elastose und der Lipidperoxidation wird dadurch nachhaltig vorgebeugt.
Einfach ausgedrückt schützt die Sisley Anti-Aging Sonnenschutzlinie durch ausgesuchte und äußerst verträgliche High-End UV-B und UV-A Filter von außen perfekt vor dem Verbrennen der Haut und von innen durch einen umfassenden Anti-Aging-Lichtschutz vor vorzeitigen Fältchen, Falten, Elastizitätsverlust und Pigmentflecken.
Was macht die luxuriöse Textur von Sisleys Sonnenschutz aus?
Dies resultiert aus der Verwendung vollkommen neuartiger Sonnenfilter bei fast allen Sisley Sonnenschutzprodukten. Die handelsüblichen physikalischen UV-Filter wie Titandioxid verwendet Sisley, bis auf ein Sonnenschutzprodukt, nicht mehr.
Durch seine filmbildende Eigenschaft lässt Titandioxid jede Haut weißlich glänzen. Das sieht wenig schön aus und macht sehr blass, außerdem fängt jede Haut unter diesem Material an zu schwitzen.
Auch verwendet Sisley nicht mehr den handelsüblichen chemischen Lichtfilter Oxybenzon. Das erhöht enorm die Verträglichkeit der Produkte, falls eine Sonnenallergie zu befürchten ist.
Diese Risikogruppe sollte auch keinesfalls zu hohe UV-Filter als Sonnenschutz verwenden.
In Hinsicht auf die Sonnenfiltertechnologie ist Sisley einen entscheidenden Schritt weiter. Dank eines vollkommen neuentwickelten High-End 4-fach Breitbandfilters ist Sisley jetzt in der Lage auch das bedenkliche, kurzwellige UV-A Licht filtern zu können.
Bisher war es nur möglich, das langwellige UV-A Licht zu filtern. UV-A Licht ist in hohem Maß mitverantwortlich für den vorzeitigen Alterungsprozess der Haut.
Diese neuartigen High-End 4-fach Breitbandfilter sind außerdem äußerst gut verträglich, sodass auch Sonnenallergiker (Mallorca-Akne) diese neuen Filter sicher einsetzen können.
Da in aller Regel Sonnenschutzfilter für die bekannten und sehr lästigen Sonnenallergien verantwortlich sind und nicht, wie häufig angenommen wird, Öle und Emulgatoren, gibt es bei Sisley auch keine ölfreien Sonnenschutzprodukte.
Bei der Entwicklung der neuen Anti-Aging-Sonnenschutzprodukte hat Sisley größten Wert auf hochkomfortable Texturen gelegt. Während des Sonnenbadens muss man bei der Sisley Anti-Aging-Sonnenschutzlinie keinesfalls auf Komfort, Weichheit und Geschmeidigkeit für die Haut verzichten.
Angenehmer Begleiteffekt: Eine gut durchfeuchtete, gepflegte Haut bleibt auch länger braun!
Gleichmäßiger Teint
Unsere Expertin weiß, was anspruchsvolle Haut veredelt
„Der Sommer kommt (hoffentlich), die warmen Sonnenstrahlen tanzen auf der Haut, der Teint ist sommerlich gebräunt. Das ist die perfekte Vorstellung.
Die Realität sieht manchmal leider anders aus: Ungleichmäßige Bräune, Sonnenbrand durch zu langen Sonnengenuss oder unschöne Pigmentflecken trüben den blauen Sommerhimmel.
Gerade anspruchsvolle Haut neigt zu Unebenheiten und ungleichmäßiger Bräunung. Mit Melanin regulierenden Produkten kann man die Haut auf die Sonnenstrahlung vorbereiten und die Bräunung beeinflussen.
Der „Poudre de Soleil“ von Carita zum Beispiel fördert mit Süßorangenextrakt eine gleichmäßige Bräunung, indem er die Melaninverteilung reguliert. Einfach über dem Sonnenschutz auftragen. Die drei unterschiedlichen Nuancen schenken einen Teint wie von der Sonne geküsst.“
Warum Du mit Sonnenschutz nicht nur im Urlaub auf keinen Fall sparsam sein solltest, erklärt Dr. med. Christiane Schulze, Dermatologin in Köln.
Frau Dr. Schulze, was empfehlen Sie Ihren Patienten beim Sonnenschutz?
Ich erinnere immer wieder an die drei Rs! Rechtzeitig, reichlich und regelmäßig! Die vielzitierten 20 bis 30 Minuten vor Sonnenkontakt sind sinnvoll, damit die entsprechend große Menge (mindestens 40 ml) genug Zeit hat einzuziehen. Wir wissen heute: Die Menge macht's.
Das gilt so für den Strandtag im Urlaub?
Das gilt eigentlich immer. Die Sonne interessiert es nicht, ob man sich am Strand oder in der Stadt in der Mittagspause befindet. Sogar der Mitteleuropäer sollte sich von März bis Oktober täglich vor der Sonne schützen.
Oder besser noch das ganze Jahr. Es geht ja nicht nur um den Sonnenbrand, sondern um die kumulative UV-Dosis. Das UV-Konto füllt sich täglich, immer.
Vor allem UV-A-Strahlen sind hier das Problem?
Richtig. Die sind das ganze Jahr aktiv, auch bei bewölktem Himmel und sie dringen fast vollständig durch Glas, z.B. durch Autofenster. Auch ohne jemals einen Sonnenbrand gehabt zu haben, besteht das Risiko, an weißem Hautkrebs zu erkranken.
Hier ist die Gesamtdosis des UV-B bedeutsam, aber auch die UV-A-Strahlung ist an der Entwicklung heller Hautkrebse beteiligt.
Was macht ein gutes Lichtschutz-Produkt aus?
Das Wichtigste ist, dass man es gern und in großen Mengen benutzt. Es sollte zum Hauttyp passen, nicht zu fettig sein, wenig Duft-, Konservierungsstoffe und Emulgatoren enthalten und dabei vor einem breiten Spektrum an Strahlen hautverträglich schützen.
Neuerdings gilt auch Infrarotstrahlung als Risikofaktor. Wie schätzen Sie das ein?
Das ist ein Riesenthema! Das Infrarotlicht kann mit seiner deutlich größeren Wellenlänge viel tiefer in die Haut eindringen. Ob und wie viel Schaden es in der Tiefe anrichtet, können wir heute noch nicht sicher sagen.
Mittlerweile tauchen die ersten Firmen auf, die mit einem IR Filter werben. Abschließend vermag ich deren Nutzen nicht sicher zu beurteilen.
Aber ist das überhaupt für einen Sonnentag relevant?
Ja, weil wir glauben, mit extrem hohem Schutz, könnte nichts mehr passieren. LSF 50+ bedeutet keinesfalls, dass man 50 mal länger als ungeschützt in der Sonne bleiben kann. Es bedeutet grundsätzlich, dass UV-B-Strahlen zu 99% und UV-A- ebenfalls zu einem hohen Anteil abgefiltert werden.
Infrarot kann ungehindert eindringen. Das ist bei kurzem Sonnen nicht problematisch, aber je länger wir uns in der Sonne aalen, desto mehr Wärmestrahlung dringt tief ins Gewebe ein.
Neue Studien belegen aber auch, dass das tägliche Cremen mit hohen Schutzfaktoren zu einem zunehmenden Vitamin D-Mangel führt.
Das ist tatsächlich so und ein Problem, aber ein lösbares. Wer sich täglich und mit hohem Faktor schützt, hat tatsächlich einen Mangel an Vitamin D. Als Dermatologin sehe ich das Risiko der UV-Dosis aber als riskanter an und finde eine Vitamin D Gabe über Tabletten oder Öle bei Mangel wichtig.
Ob man unter einem Mangel leiden, kann man vom Arzt prüfen lassen.
Was gehört für Sie zu einer sinnvollen After-Sun-Strategie?
Wer sich gut schützt, braucht kein After Sun!
Aber wenn ich nun doch einmal ausnahmsweise, zufällig und unbeabsichtigt ein bisschen zu viel Sonne erwischt habe?
Kühlende Substanzen (wasserhaltige HYDRO Lotionen) sind auf jeden Fall angenehmer als fettende Cremes. Wenn es ganz schlimm kommt, hilft Acetylsalicylsäure als Tablette sehr gut. Dann sind grundsätzlich Antioxidantien sinnvoll und gut, sie können helfen, den Schaden zu reparieren.
Aber sie sind nur 2. Wahl. Den Schaden zu vermeiden, ist viel besser!
Und man sollte wissen: die Reparaturmechanismen der Zellen brauchen Zeit, um ihre Arbeit zu erledigen. Wenn es schlecht läuft, kann ein Schaden irreparabel sein, das sollten wir nicht vergessen.
10 Goldene Regeln
DOs
1. Selbst bei „wasserfesten“ Produkten nach dem Baden und Abtrocknen sofort wieder eincremen. Wasserfest bedeutet lediglich: Nach dem Schwimmen sind noch 50% des Schutzes auf der Haut; nach dem Abrubbeln bleiben sogar 80% im Handtuch.
2. Zwischen 12 und 15 Uhr aus der Sonne in den Schatten (trotzdem eingecremt) wechseln – da sparst Du schon einmal 70% der UVB-Dosis.
3. Schwarz am Strand! Häufiger mal ein T-Shirt anziehen – je dunkler und eng gewebter der Stoff, desto stärker der Schutz.
4. Make-up in der Sonne tragen. Foundation besteht aus Pigmenten, die Strahlen abblocken. Wer empfindliche Haut hat, sollte ein spezielles Sonnen-Make-up verwenden (z.B. von Shiseido).
5. Pausen einlegen! Die spürbaren Symptome (Rötungen, Brennen, Bläschen) der Überdosis erreichen nach 24 Stunden erst ihren Höhepunkt. Das heißt auch am nächsten Tag weiterhin kühlen, der Haut jede Menge Feuchtigkeit zuführen, die Entzündungsreaktion hemmen durch Aftersun-Produkte und am besten strandfrei nehmen.
6. Auch unter Bäumen und Sonnenschirm eincremen! Die schattenspendenden Blätter- bzw. Stoffdächer bringen es gerade mal auf einen vergleichbaren Faktor von 5 bis maximal 12!
DON'Ts
7. Nach zwei Wochen Urlaub und schöner, dunkler Bräune ohne Schutz in die Sonne gehen. Selbst stark gebräunt, entwickelt die Haut nur einen eigenen Schutzfaktor von 6.
8. Die Creme mit Faktor 50+ nach den ersten Tagen ausmustern. Benutze sie weiter. Wenn Du nur die Hälfte der Menge nimmst, hast Du auch nur die Hälfte des Schutzfaktors auf der Haut!
9. An der (Pool)-bar Milkshakes trinken – Milch verursacht Entzündungsreaktionen in den Zellen, ebenso wie UV. Verstärkt den Schaden nur! Lieber frische Säfte bestellen – enthaltene Antioxidantien unterstützen die Abwehrkraft gegen Strahlung und die Reparaturmechanismen der Zellen.
10. Sonnencreme im Alltag weiterverwenden. Für den täglichen Gebrauch belasten sie mit zu vielen unnötigen Inhaltsstoffen – normale Tagescremes mit LSF müssen nicht wasser- und abriebfest sein, sondern vorallem UV-A-Strahlen abhalten, die das ganze Jahr über auftreten, auch bei bewölktem Himmel.