Düfte und Kosmetik für alle!
Unisex gilt nicht mehr nur für Düfte – auch Kosmetik ist jetzt Gender-free! Wir stellen den Trend vor, der dafür sorgt, dass Sie im Bad alles mit Schatzi teilen können.
von Timm Golüke
12. April 2017
© Getty Images
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Bereits in den 1990er Jahren nahm die Unisex-Bewegung ihren Anfang: Erinnern Sie sich an die Revolution, als Calvin Klein mit CKone einen Duft lancierte, der coolen Jungs genauso gut stand wie lässigen Mädchen? Heute sind Unisex-Düfte selbstverständlich. Mehr noch: Es darf aufgesprüht werden, was gefällt. Gern auch mehrere Parfums übereinander, um so eine ganz neue aromatische Visitenkarte zu kreieren. Viele Flakons lassen keine Rückschlüsse auf das Geschlecht des Verwenders zu. Pure Verpackung bietet Raum zur Selbstinszenierung – die Parfümwelt ist Gender-free. Und das nicht erst seit gestern.
Ganz im Gegensatz zur Gesichtspflege. Die hatte vor nicht allzu langer Zeit eine neue Zielgruppe erobert: Männer. Es dauerte nur einige wenige David Beckham-Auftritte lang, bis auch der letzte pflegeaffine Kerl seine Finger aus dem Cremetopf der Angebeteten nahm, um fortan ebenso selbstbewusst wie selbstverständlich zu eigens für die Bedürfnisse von Männerhaut kreierten Pflegeprodukten zu greifen. Coole Verpackung, maskuliner Duft und ein Wirkstoffmix, der speziell Männerhaut effektiv pflegt. Und genau das, findet der Münchner Dermatologe Dr. Timm Golüke, sollte gar nicht der Fokus sein. „Aus medizinischer Sicht ist es nicht sinnvoll, Pflegeprodukte geschlechtsspezifisch zu unterscheiden," erklärt der Experte, „wichtiger sind der Hauttyp und die individuellen Bedürfnisse der Haut, unabhängig vom Geschlecht." Golükes eigene Pflegelinie passt in ihrer Neutralität absolut ins Konzept: „Royal Fern” kommt in Gender-neutraler Verpackung, mit unaufdringlicher Parfümierung und macht klare Aussagen zu Wirkweisen.
Wer genau hinsieht, findet überall in den Kosmetikregalen Produkte, die schon immer über diese Attribute verfügen. Deren einziges Ziel es ist, ihren Pflegeauftrag zu erfüllen – ganz egal, ob auf weiblicher oder männlicher Haut. Gender-free Trend hin oder her …