Beautyfrage: Warum Rauchen so schädlich für die Haut ist

Fahle, aschgraue Haut, rote Äderchen – warum Rauchen so schädlich für die Haut ist und ob die Schäden reversibel sind.

von Birgit Brycz

28. Januar 2025

Warum Rauchen schädlich für die Haut ist

© Halfpoint Images / Getty Images

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Früher, ganz früher, war Rauchen sogar mal cool. Rauchen gehörte zum Alltag wie das Glas Whiskey zum Feierabend. Wie in der Serie “Mad Man” zu sehen, rauchte man in den 60ern und 70ern überall. Sogar im Flugzeug. Heute kaum vorstellbar.

Denn Rauchen ist nicht nur gesundheitsschädlich für Lunge und Herz, sondern hat auch tiefgreifende negative Auswirkungen auf die Haut.

Die Gründe, warum Rauchen so schädlich für die Haut ist, sind vielfältig und reichen von der Beeinträchtigung der Durchblutung bis hin zu direkten chemischen Schädigungen.

Warum man Rauchern meist schon aus Entfernung ihre Sucht ansieht und ob man diese sichtbaren Anzeichen wieder rückgängig machen kann – das haben wir die Expertin gefragt: Dr. Ev-Charlott Walter, Dermatologin am Berliner Savignyplatz.

Dr. Ev-Charlott Walter

Dr. Walter ist Fachärztin für Dermatologie. Ihre Hautarztpraxis am Savignyplatz in Berlin-Charlottenburg ist spezialisiert auf Ästhetik, Laser und medizinische Kosmetik.

Hautprobleme, Alterung: Was Rauchen verursacht

Nikotin verengt die Blutgefäße und reduziert so die Durchblutung. Dadurch gelangen weniger Sauerstoff und weniger Nährstoffe zu den Hautzellen. Folge: Die Regeneration der Hautzellen wird nicht mehr optimal unterstützt.

Erhält die Haut nicht genügend Sauerstoff und Nährstoffe, kann sie fahl und leblos erscheinen, diesen typischen grauen Schleier aufweisen. Der Teint wirkt ungesund und die Hautalterung wird beschleunigt.

Ein weiterer negativer Effekt des Rauchens ist die Schädigung des Kollagens und Elastins, zwei Proteine, die für die Struktur und Elastizität der Haut verantwortlich sind.

„Durch das Nikotin wird der Abbau des kollagenen Bindegewebes und Elastins regelrecht vorangetrieben", so Dr. Ev-Charlott Walter.

Die typische graue, fahle Haut bei Rauchern entsteht durch die Minderdurchblutung und somit verminderte Sauerstoffzufuhr. Bereits 1 Zigarette führt zu einer Minderdurchblutung für 1 Std.", so Dr. Ev-Charlott Walter. „Bei Abstinenz geht dieser Grauschleier zum Glück wieder zurück, wenn auch nicht sofort", so die Dermatologin.

Vorzeitige Hautalterung durch Rauchen

Die im Zigarettenrauch enthaltenen giftigen Chemikalien greifen diese Proteine an, was zu einer vorzeitigen Hautalterung führt. Falten, schlaffe Haut und unregelmäßige Hauttexturen sind häufige Begleiterscheinungen bei Rauchern, die bereits früh zu sehen sind.

Zudem beeinträchtigen die freien Radikale, die beim Rauchen entstehen, zusätzlich den Hautzustand. Freie Radikale können die Hautzellen schädigen und Entzündungen fördern.

Die Folgen sind oft sichtbare Hautveränderungen wie Rötungen, die klassischen erweiterten Äderchen, Allerfien oder auch Akne.

„Zudem trocknet die Haut schneller aus, was Knitterfältchen begünstigt. Um den Mund entstehen ferner nicht nur wegen der Trockenheit, sondern auch der verstärkten Muskelaktivität die sogenannten Raucherfältchen oder Barcodefältchen", so Dr. Walter.

Rauchen kann zudem die Regenerationsfähigkeit der Haut beeinträchtigen und Wunden langsamer heilen lassen.

Die Folgen von Rauchen für den Teint

Nicht zu übersehen ist auch der Einfluss des Rauchens auf den Teint. Raucher neigen dazu, eine gelbliche oder gräuliche Hautfarbe zu haben, die von den toxischen Substanzen im Zigarettenrauch verursacht wird.

Studien zeigen zudem, dass Rauchen auch die Risiken für Hautkrebs erhöht. Die krebserregenden Stoffe im Zigarettenrauch können DNA-Schäden verursachen.

Besonders gefährdet sind Stellen, die regelmäßig der Sonne ausgesetzt sind. Nur UV-Schutz reicht also nicht aus, auch eine gesunde Lebensweise ist essentiell, um Krankheiten vorzubeugen.

Hautpflege für Raucher

Um die negativen Auswirkungen des Rauchens auf die Haut wenigstens etwas zu minimieren, können Raucher einige spezielle Hautpflegeprodukte und Inhaltsstoffe wählen, die der Haut helfen, sich zu regenerieren.

Wichtige Inhaltsstoffe für Raucherhaut:

Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E: Schützen die Haut vor oxidativem Stress, fördern die Kollagenproduktion und helfen, die Haut zu hydratisieren und zu schützen.

Hyaluronsäure: Bindet Feuchtigkeit und hilft, die Haut praller und elastischer zu machen.

Retinol (Vitamin A): Fördert die Zellerneuerung und kann die Sichtbarkeit von Falten und feinen Linien reduzieren.

Peptide: Helfen, die Hautstruktur zu verbessern und die Elastizität zu fördern.

Coenzym Q10: Ein leistungsfähiges Antioxidans, das die Haut vor Umweltschäden schützt.

Ceramide: Unterstützen die Hautbarriere und helfen, Feuchtigkeit zu speichern.

Eine reichhaltige, feuchtigkeitsspendende Gesichtspflege (gern auch für die Nacht) kann helfen, die Austrocknung durch das Rauchen zu bekämpfen.

Sanfte Peeling-Produkte können zudem helfen, abgestorbene, fahle Hautzellen zu entfernen und der Haut helfen, sich zu regenerieren.

Fazit: Rauchen und Hautgesundheit

Frei heraus gesagt: Nichts ist schlechter für die Haut und den Teint als Rauchen.

Die negativen Auswirkungen auf die Durchblutung, die Schädigung von Kollagen und Elastin, die Bildung von freien Radikalen sowie die Beeinträchtigung der Wundheilung tragen dazu bei, dass Raucher oft früher und intensiver alternde Haut aufweisen.

Wer auf seine Hautgesundheit Wert legt und die Zeichen der Zeit hinausschieben möchte, sollte daher die Finger von Zigaretten lassen und die positiven Effekte eines nikotinfreiens Lebensstils genießen.

Na dann, lasst uns durchstarten - mit dem guten Vorsatz: endlich rauchfrei! Hallo, schöne Haut!

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