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Nachdem koreanische Kosmetik einen Mega Hype ausgelöst hat, startet nun Japan wieder durch! „J-Beauty" ist angesagt wie nie!

von YBPN-Redaktion

30. Juli 2017

Frau mit Blatt vor dem Gesicht

© PhotoAlto/Frederic Cirou/Getty Images

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Natürlich ist J-Beauty nicht die neue K-Beauty. Erstens war Hautpflege aus Japan schon lange vorher da, zweitens war sie nie wirklich weg und drittens gibt es Bedarf und vor allem Berechtigung für beide. Der Korea-Hype begeistert seit ein paar Jahren mit Spaß an Innovativem, mit Gimmicks und Gadgets, mit erstaunlichen Aha-Effekten on demand, exotischen Inhaltsstoffen und Verpackungen.

Japan dagegen, vielleicht so etwas wie die leise, vernünftige Schwester, steht seit Jahrhunderten für Tradition, für Rituale, für Qualität und „Omotenashi“ – was direkt übersetzt Gastfreundschaft bedeutet und für so vieles mehr steht. Ausgesprochene Höflichkeit zum Beispiel, Wertschätzung und Respekt.

K-Beauty wird von Trends getrieben, während J-Beauty nachhaltiger agiert. Ganz sicher kommt das „Comeback“ japanischer Kosmetik gerade deswegen und gerade jetzt nicht von ungefähr.

YBPN geht den Gründen nach, warum die japanische Schönheitsphilosophie und ihre Produkte ein neues Hoch erfahren.

Japanische Kosmetik steht für Vertrauen, Verlässlichkeit, Qualität und Technologie

J-Beauty spielte schon immer in der ersten Liga", sagt Marcia Kilgore, die Beauty und Spa Ikone aus New York, Gründerin der legendären Bliss Spa. Kilgore arbeitet mit Herstellern auf der ganzen Welt zusammen, doch ihre größte Begeisterung gilt Produkten, die von japanischen Labors entwickelt wurden.

"Es geht um solide, durchdachte und ausgiebig getestete Technologie, die allem standhält. Die Nanoemulsionstechnologie in Japan ist die fortschrittlichste, sie ist in Bezug auf Textur und Absorption wirklich auf einem anderen Niveau als alles andere." Nicht nur die. 

Schönheit ist Gesundheit und umgekehrt. Eine unumstößliche Wahrheit, die in Japan selbstverständlich gelebt wird. Seit Jahrhunderten. Und ebenso lange wird geforscht.

Diese extreme Wertschätzung hat allen voran den Firmen Shiseido (1872 aus einer Apotheke hervorgegangen) und Kanebo (1887 gegründet) die führende Rolle in der Grundlagenforschung unserer Haut eingebracht.

Nirgendwo weiß man mehr über die biologischen Vorgänge in den Hautschichten, über die Mechanismen tief in den Zellen der DNA, die zur Erhaltung gesunder und junger Haut immanent sind.

Allein Shiseido unterhält zehn eigene Forschungslaboratorien mit rund 1000 Mitarbeitern, und zählt zu den führenden Institutionen in den Bereichen Biotechnologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Genetik etc.

Außerdem unterhält Shiseido in mehreren Ländern spezielle Zentren für interdisziplinäre Biowissenschaften. Ihre Entwicklungen gelten als bahnbrechend und werden regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet.

Bereits 1984 konnte die Shiseido-Forschung zeigen, dass die Wahrnehmung von Düften Einfluss auf die Hautfunktionen nimmt, im gleichen Jahr gelingt die Herstellung von Hyaluronsäure per Biotechnologie.

Was bedeutet, dass dafür keine Tiere mehr ausgebeutet werden. Vorher gewann man den Stoff aus den Kämmen von eigens dafür gezüchteten Hähnen.

Shiseido identifizierte das erste Enzym überhaupt, das die natürliche Feuchtigkeit der Haut kontrolliert, entdeckte das Protein Serpin B3, als verantwortlich für einen beschleunigten Alterungsprozess, und und und.

Sensai, die Premiummarke von Kanebo, die wesentlich kleiner und exklusiver angesiedelt ist als die große Kollegin, beschäftigt immerhin 600 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung. Dort entdeckte man in Kirschbaumblättern einen Wirkstoff, der als erster überhaupt Schäden an der DNA, die durch UV-Licht und freie Radikale entstehen, reparieren kann.

Aus Japan stammen außerdem Durchbrüche in Textur, Galenik und Sensorik – inzwischen legendär sind die Reinigungscremes und –schäume, das „Silk Peeling Powder“ (von Sensai) und das Reinigungspuder (von Kanebo) oder die „Essential Energy Tagescreme SPF20“ von Shiseido.

Ob Foundations, SPF oder Seren – aus Japan kommen Hero-Produkte, die für lange Zeit ihresgleichen suchen.

Die Basis japanischer Kosmetik: Natur, Philosophie und Weisheit, Rituale und Spiritualität

Die spirituelle Verbindung mit der Natur stellt einen Grundpfeiler der japanischen Lebensweise dar. Auf ihr basiert die Achtsamkeit und Wertschätzung für alle in dieser Kultur verwurzelten Lebewesen. Dazu basiert alles auf Ritualen. Untrennbar mit dem Wasser verbunden.

Wussten Sie zum Beispiel, dass in der Heian-Zeit (bis 1185) die Menschen Tau sammelten, um ihn als weichmachende Lotion oder Essenz zu verwenden? Laut einer Untersuchung verwenden heute 95 Prozent aller Japanerinnen eine Lotion. Natürliche Inhaltsstoffe, mit Hightech aufbereitet, spielen die Hauptrolle in der japanischen Kosmetik.

Und: „Wir versuchen bei allem, was wir tun, das Tiefere zu betrachten. Es geht nicht darum, geschwind einen Effekt zu erzielen, sondern dem Körper Signale zu geben, ihm zu sagen: das weißt du, das kannst du. Japanische Kosmetik – und speziell wir bei Sensai und Kanebo – nutzt die Weisheit des Körpers“, sagt Michael Georg Rial Farina, Training Manager bei Kanebo Cosmetics Deutschland.

Sehnsucht nach leisen Tönen – äußere Schönheit und innere Harmonie

Die Sehnsucht, etwas langsamer zu werden, in unserer schnelllebigen, unübersichtlichen und manchmal hysterischen Zeit, sich auf sich selbst und eine individuelle Auszeit zu konzentrieren, Mini-Momente bewusst wahrzunehmen und sie wieder wertzuschätzen, entsteht immer mehr auch bei sehr jungen Menschen.

Der japanische Weg dorthin wird zunehmend als wertvoll empfunden. Er erscheint natürlicher, sanfter, leiser und rührt aus einem Respekt her, den wir in der westlichen Welt schmerzlich vermissen.

Dass äußere Schönheit und innere Harmonie in direktem und untrennbarem Zusammenhang stehen, dass Japanerinnen Hautpflege nicht nur schätzen, um die Hautfunktionen zu verbessern, sondern auch um die innere und äußere Balance wieder herzustellen, erleben immer mehr Menschen direkt vor Ort.

Seit Japan als Olympia-Austragungsort 2020 bekannt gegeben wurde, hat sich die Zahl der Touristen, die das Land besuchen, von 10 auf 20 Millionen verdoppelt. 2018 waren es 30 Millionen Besucher. 2016 überstieg der Wert des Exports von Beautyprodukten erstmals den Wert des Imports.

Auf die Qualität von „Made in Japan“ möchten die internationalen Besucher auch zuhause nicht verzichten. Das gilt zunehmend für Chinesen und Koreaner. Sensai soll 2020 in China eingeführt werden und in Seoul boomen nun natürliche Inhaltsstoffe, die mit einer langen Tradition punkten: Centella Asiatica, Ginseng und Lotus.

Eine japanische Überzeugung: Es gibt nichts, was man nicht noch besser machen kann

Gwenaël Nicolas, gebürtiger Franzose, Architekt und Designer, seit 25 Jahren in Tokio ansässig und Designer bei Sensai beschreibt die typisch japanische Arbeitsweise so:

„Wir Franzosen sagen gern, ‚Ja, wir haben es, das ist es!’ Du wirst das niemals einen Japaner sagen hören. Auch wenn ein Produkt fertig, alle Arbeit abgeschlossen ist, wird hier immer darüber nachgedacht, wie man es noch besser machen kann. Es ist auch eine Frage der Kreativität, immer eine neue Herausforderung zu suchen.“

Getreu diesem japanischen Prinzip werden selbst „Ultimune“ und „Ultimate“ noch lange nicht das Finale sein.

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