Immer besser, immer beliebter: Natürliche Kosmetik
Nature counts! Deutsche Beauties wollen immer mehr Natur in ihrer Pflege; überall auf der Welt wird daran geforscht. Denn natürlich soll auch nachhaltig sein!
von Daniela Jambrek
28. September 2022
© nadianb / Shutterstock
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Unser guter Ruf eilt uns voraus! Wir, also die „German Beauties“, gelten in der ganzen Welt als besonders ernsthafte und seriöse Konsumentinnen und Konsumenten.
Wir wollen immer alles ganz genau wissen und achten akribisch darauf, was wir an unsere Haut und unser Haar lassen. Äußerst umweltbewusst waren wir schon vor der Pandemie mit fest etablierten „grünen“ Gewohnheiten.
Denken wir dabei in erster Linie an Nachhaltigkeit bei der Produktion und den Verpackungen, an recycelbare Cremedosen, upcycelte Tiegel und wiederwendbare Flakons?
Ja, bestätigt die aktuelle Verbraucheranalyse von Mintel, dem weltweit agierenden Marketingspezialisten („The world’s leading market intelligence agency“ wie sie sich selbst nennen.)
Wir haben in erster Linie umweltfreundliche Kosmetik gekauft, da wir uns und unsere Umwelt schützen wollen. Und das soll so bleiben und noch stärker werden.
Doch COVID-19 hat das Thema Nachhaltigkeit enorm beschleunigt und ausgedehnt: „42 Prozent der Verbraucherinnen wünschen sich mehr Produkte mit rein natürlichen Inhaltsstoffen beziehungsweise mit umweltfreundlichen Inhaltsstoffen“, so Heidi Lanschützer, Associate Director Germany bei Mintel.
„Im Kosmetik- & Körperpflegebereich sind Produkte mit Nachhaltigkeitsanspruch vor allem im letzten Jahr immer wichtiger geworden.“
Rosalia di Gesu
Global Beauty & Personal Care Analyst bei Mintel, Green Beauty, 2020
Umweltfreundliche Kosmetik steht jetzt absolut im Fokus!
Nirgendwo auf der Welt wird so genau auf die Inhaltsliste geschaut, nirgendwo stehen Naturkosmetik und bestimmte natürliche Inhaltsstoffe immer wieder so sehr im Fokus. Läuft bei uns! Oder, wie wir international Beauties sagen: „Green counts“ !
YBPN als Experte und Beautyinsider erklärt, was mit nachhaltiger Kosmetik und natürlichen Inhaltsstoffen heute eigentlich gemeint sein muss und worauf man achten sollte.
Denn – soviel schon mal als kleiner Spoiler: natürlich ist keineswegs immer ein Synonym für Natur- und nachhaltige Kosmetik.
„Inhaltsstoffe gehören zu den wichtigsten Faktoren, die den Verbraucherinnen und Verbraucher vermitteln, ob eine Marke umweltfreundlich ist, noch vor umweltfreundlichen Verpackungen!“ zieht der „Mintel Germany Report“ das Fazit.
Beispiel 1: Ahava
Die superbeliebte Marke „Ahava“ – die mit natürlichen Inhaltsstoffen aus dem Toten Meer bekannt geworden ist – erforscht ausschließlich natürliche Rohstoffe.
Alles begann mit einem Team, das sich der Erforschung, dem Schutz und der Verehrung des Wunders Natur widmete, heißt es in der Firmengeschichte. Was im Jahr 1988 zur Entstehung von Ahava führte.
Die Region des Toten Meeres, die sich im heutigen Israel befindet, ist extrem reich an Ressourcen und faszinierte Wissenschaftler, die ein besseres Verständnis dafür entwickeln wollten, wie Mineralien und Pflanzenstoffe der Haut zugute kommen könnten.
Heute verwendet man nur Rohstoffe, die von Ecocert®, einer unabhängigen europäischen Normungsorganisation, zertifiziert wurden. Welche da sind: Wasser, Schlamm und Salze aus dem Toten Meer. Natürliche Kosmetik aus dem Meer also.
Natürlichen Ressourcen für nachhaltige Kosmetik
Dazu liegt der Ehrgeiz darin, aus diesen natürlichen Ressourcen neue hochwirksame natürliche Inhaltsstoffe zu gewinnen: zuletzt gelang dem Forscherteam ein (sanfter) Retinolersatz (pRETINOL Komplex).
Er enthält die Dunaliella Salina Alge aus dem Toten Meer, die eine natürliche und besonders hautverträgliche Retinolquelle ist.
Nächstes Beispiel: Annemarie Börlind
Die Pflegeprodukte der Pionierin der Naturkosmetik aus dem Schwarzwald versprechen bis zu 100 Prozent natürliche Inhaltsstoffe, die sanft und wirkungsvoll die Hautfunktionen unterstützen und verbessern.
Dabei legt Annemarie Börlind schon immer Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den begrenzten natürlichen Ressourcen und der natürlichen Vielfalt unserer Umwelt.
Natürliche Inhaltsstoffe für nachhaltige Kosmetik
Bevor ein neuer Rohstoff für neue Produkte in Betracht kommt, wird selbstverständlich die Liste für bedrohte Pflanzen geprüft und die Suche nach neuen Hightech-Methoden unaufhörlich intensiviert, um unsere Natur zu schützen und einen nachhaltigen Anbau zu sichern.
Durch den gezielten Einkauf pflanzlicher Rohstoffe, wie zum Beispiel Aloe Vera aus Guatemala, Jojobaöl aus Namibia, Rosenkirschöl aus Nepal, stellt Annemarie Börlind nicht nur natürliche Kosmetik her, sondern unterstützt zahlreiche Projekte mit ökologischen Anbaumethoden sowie Umweltprojekte weltweit.
Nachhaltige Kosmetik – Hightech aus der Natur
Im Schwarzwald versteht man dies als Beitrag zum Schutz der Erde, die auch den kommenden Generationen eine lebenswerte Zukunft ermöglicht. Und zwar überall auf der Welt. Nachhaltige, natürliche und umweltfreundliche Kosmetik in einem.
Aus dem Zusammenspiel von innovativer Forschung, High-tech-Labor-Arbeit und Wertschätzung der Natur entsteht hochwirksame und verträgliche Naturkosmetik mit natürlichen Inhaltsstoffen, die aber im High-tech-Labor extrahiert und optimiert werden.
Ein besonders erfolgreicher Fall dieses Pioniergeists ist die internationale Kooperation mit dem italienischen Forschungsinstitut Akott. Gemeinsam untersuchte man die Herstellung und Wirksamkeit von Stammzellen der Schwarzwaldrose.
Das Ergebnis sind zwei hochwertige und wirkungsstarke Extrakte, die zunächst exklusiv bei Annemarie Börlinds Naturkosmetik bleiben.
Natürliche Inhaltsstoffe aus dem Labor – zum Wohl der Natur
Beispiel 3: Biotherm
Das französische Haus gehörte zu den ersten konventionellen Kosmetikunternehmen, die sich Gedanken zum Thema nachhaltige Kosmetik machten. Stets im Fokus: der Schutz der Gewässer.
Schließlich ist Wasser nicht nur die Quelle des wertvollen Biotherm Life Plankton, sondern der Garant allen Lebens auf unserem Planeten. Natürliche Kosmetik wird also auch bei konventionellen Unternehmen groß geschrieben.
Um diesen Wasserorganismus aus Thermalquellen zu gewinnen, hat Biotherm in jahrzehntelanger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern eine umweltschonende Methode entwickelt: Mittels modernster biotechnischer Verfahren wird der Life Plankton im Labor reproduziert.
Somit wird für seine Gewinnung nicht in die Natur eingegriffen – das natürliche Ökosystem bleibt unberührt.
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Bei Biotherm werden nachhaltige biotechnologische Prozesse angewendet, um Wirkstoffe, die in der Natur vorkommen, in leistungsstarke Inhaltsstoffe zu verwandeln. Dieser Prozess nennt sich Blue Biotech.
Dabei bleibt Biotherm seiner Verpflichtung treu, eine bessere Zukunft für die Ozeane durch umweltbewusste Formulierungen und ökologisch gestaltete Verpackungen zu schaffen. Diese Bewegung nennt Biotherm Blue Beauty.
Eine ganze Naturkosmetik-Serie mit umweltfreundlichen Inhaltsstoffen
Trotzdem ist Life Plankton ein natürlicher Inhaltsstoff, der aber zusätzlich umwelt- und naturschonend ist.
Und in inzwischen elf verschiedenen Produkten vertreten ist – vom tiefenregenerierenden Serum „Life Plankton Elixir“ über „Life Plankton Ampullen“ bis hin zur korrigierenden Körperpflege „Life Plankton Body Oil“.
Natürliche Kosmetik mit natürlichen Inhaltsstoffen aus dem Meer hat nochmal einen ganz besonderen Reiz. Erst recht, wenn unsere Ozeane dabei geschützt werden.
Auch für uns überlebenswichtig: der Schutz natürlichen Ressourcen
Als Plankton werden übrigens mikroskopisch kleine pflanzliche und tierische Organismen in Salz- und Süßwasser bezeichnet. Sie sind die Basis allen Lebens im Meer, da sie vielen Tieren als Nahrungsquelle dienen.
Doch nicht nur das: Phytoplankton (pflanzliches Plankton) ist auch für den Menschen wichtig – sogar überlebenswichtig!
Obwohl Phytoplankton nur ein Prozent der globalen Biomasse ausmacht, produziert er 50 Prozent des Sauerstoffs auf der Erde. Dieser wird beim Photosynthese-Prozess freigesetzt.
Und macht so den Ozean zu unserer lebenswichtigen Sauerstoffreserve. Deshalb gerieten bei Biotherm vor allem auch die Sonnenschutzprodukte auf den Prüfstand.
Sonnenpflege mit natürlichen Inhaltsstoffen
Ergebnis: Die „Waterlover Hydrating Sun Milk“ (gibt es in SPF 30 und SPF 50) ist eine pflegende Sonnencreme, die zu 97 Prozent biologisch abbaubar ist, und dazu aus 100 Prozent recycelten Materialien besteht.
Die Formulierung enthält kein Mikroplastik und ist sogar mit dem Umweltsiegel Nordic Swan zertifiziert – die wohl weltweit anspruchsvollste Umweltzertifizierung.
Es geht also um natürliche Inhaltsstoffe, die aber auch nachhaltig sein sollten, denn nur dann sind natürliche Inhaltsstoffe auch sinnvoll, weil sie auch gut für die Natur sind – nicht nur für unsere Haut!
Der nächste Schritt: natürliche Inhaltsstoffe retten!
Und gestoppt wird an dieser Stelle natürlich auch nicht: 21 Prozent der 16- bis 24-Jährigen in Deutschland interessieren sich für Beauty- und Körperpflege aus natürlichen Inhaltsstoffen, die sonst in der Abfalltonne gelandet wären.*
Gemeint sind damit: Tomatenstielabfälle, die zu Pigment verarbeitet werden, Obstreste aus der Lebensmittelindustrie, Orangenschalen, die bei der Herstellung von Fruchtsäften anfallen, oder unreife junge Pfirsiche, die bereits im Frühjahr geerntet werden, damit der Rest der Früchte besser gedeihen kann.
Sie alle bekommen ein zweites Leben als wiederverwertetes pflanzliches Öl in köstlich duftenden und hautfreundlich pflegenden Bodylotions. Mehr nachhaltige, natürliche und umweltfreundliche Kosmetik geht momentan nicht.
Schon kursiert ein neuer Begriff für uns, die engagierten grünen Beauties: wir werden bereits als „ecocentric“, also „ökozentrisch“ bezeichnet. Unserer Meinung nach die sehr viel attraktivere, schönere und gesündere Alternative zu egozentrisch!
*Quelle: Mintel Reports Deutschland, Attitudes towards Natural & Organic BPC, 2020