Beauty aus der Natur: Was Naturkosmetik kann – und was nicht
Naturkosmetik ist Trend. Doch für welche Pflege-Bedürfnisse ist natürliche Kosmetik geeignet und wer sollte darauf verzichten?
von YBPN-Redaktion
23. Oktober 2024
© Redjina Ph / Getty Images
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Hochwertige, minimalistische Designs moderner Produkte treffen auf natürliche und hochwirksame Ingredienzen – kein Wunder, dass Naturkosmetik einen Hype genießt, der nicht abzuschwächen scheint.
Das liegt vor allem an intensiver Forschung, die den Naturkosmetikmarken die immer mehr zeitgemäße Formulierung ihrer Produkte ermöglicht.
„Heute lassen sich beispielsweise durch innovativ geschichtete Mineralpigmente ganz neue Farbeindrücke beim Make-up erzielen“, erklärt Inka Bihler-Schwarz, Kommunikationsleiterin bei dem Naturkosmetikpionier Dr. Hauschka.
„Dank innovativ geschichteter Mineralpigmente lassen sich jetzt ganz neue Farbeindrücke beim Make-up erzielen.“
Inka Bihler-Schwarz
Kommunikationsleiterin bei Dr. Hauschka
Neue Emulsionstypen erlauben außerdem fortschrittliche Texturen in den Produkten der Naturkosmetik – seidige Fluids statt pastenartige Foundations.
Sprich, selbst vegane Kosmetik-Alternativen vieler Marken können Deinen Teint jetzt ebenmäßiger erscheinen lassen.
Bio-, Pflanzen- und Naturkosmetik – alles eine Frage des Hauttyps
So kommt es, dass zeitgemäße Natur- oder Biokosmetik konventioneller Kosmetik in vielen Bereichen in nichts mehr nachsteht.
Das gilt vor allem für Pflegeprodukte, deren natürliche Inhaltsstoffe unsere Haut jetzt immer besser verwerten kann. Denn so hautfern, wie einige Inhaltsstoffe aus der Natur scheinen, sind sie oft gar nicht.
„Viele Öle, die aus Pflanzen gewonnen werden, enthalten Palmitinsäure, die ein wichtiger Bestandteil der Hautbarriere und des Säureschutzmantels ist“, weiß Bihler-Schwarz.
Antioxidativ wirkende Inhaltsstoffe in der Kosmetik – wie Vitamin E – bieten der Haut zusätzlichen und vor allem natürlichen Schutz.
Auch Anja Moschko, Pflege-Expertin in einer YBPN-Parfümerie, schwärmt von den neuen Entwicklungen der Naturkosmetik – unterscheidet aber bei der Gesichtspflege klar zwischen Hauttypen und Pflegebedürfnissen:
„Prinzipiell ist Gesichtspflege aus dem Bereich der Naturkosmetik für jede Haut geeignet, selbst ein unreiner Teint kann wirksam bekämpft werden, beispielsweise mithilfe von Pflege, die Schachtelhalm oder Hamamelis enthält.“
„An die Wirkung von Hochleistungspflege im Anti-Aging-Bereich kommt Naturkosmetik heute noch nicht heran.“
Anja Moschko
Kosmetikerin von einer YBPN-Parfümerie
Wer allergische Reaktionen auf Gräser oder Pollen zeigt, sollte auf Rat der Expertin lieber eine konventionelle Gesichtspflege, allerdings eine inhaltsstoffarme für sensible Haut verwenden.
Auch an die Wirkung von Hochleistungspflege im Anti-Aging-Bereich käme Naturkosmetik heute noch nicht heran – obwohl an vergleichbaren, natürlichen Biotech-Varianten fleißig getüftelt wird.
Unser Tipp: Kombiniere Pflanzen-, Bio- oder Naturkosmetik ruhig mit klassischer Pflege für das Gesicht, indem Du zum Beispiel ein Hochleistungsserum nach einer natürlichen Reinigung verwenden.
Was Du beim Kauf beachten solltest: Der Begriff Naturkosmetik ist gesetzlich nicht geschützt.
Ob Produkte wirklich frei von chemischen Zusätzen oder tierischen Rohstoffen sind, erkennst Du häufig nur an der Zertifizierung der jeweiligen Kosmetik.
Was diese eigentlich bedeutet? Unser Siegel-Guide klärt auf!
Ecocert
Der Verband vergibt zwei Siegel: Für Biokosmetik müssen mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sein und 95 Prozent der Pflanzenstoffe aus biologischem Anbau kommen.
Für das Siegel „Naturkosmetik“ reichen 95 Prozent pflanzliche Inhaltsstoffe, von denen 50 Prozent aus biologischem Anbau stammen.
Natrue
Künstliche Duft- oder Farbstoffe, genetisch modifizierte Stoffe, Silikone, Derivate und Erdöl dürfen hier nicht verwendet werden.
Unterschieden wird in reine Naturkosmetik, Naturkosmetik mit mindestens 70 Prozent Bio-Anteil und Biokosmetik aus mindestens 95 Prozent biologischer Herkunft.
BDIH
Die Produkte sind frei von Paraffinen, Erdöl sowie synthetischen Duft- und Farbstoffen. Die Ingredienzen stammen überwiegend aus kontrolliert-biologischem Anbau.
Tierversuche sowie Rohstoffe von toten Tieren sind verboten.
Veganblume
Auf tierische Bestandteile, Nebenprodukte oder aus Tieren gewonnene Rohstoffe wird ebenso verzichtet wie auf Tests an Tieren selbst.